222914

(1974) Sachlichkeit, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Herrschaft und Entscheidungszwang in sozialen Systemen

Martin Schwonke

pp. 267-277

Wer heute über Herrschaft schreibt, fühlt sich veranlaßt, mehr oder weniger deutlich gegen Herrschaft zu schreiben. Herrschaft von Menschen über Menschen, die Dominanz auf der einen und Abhängigkeit auf der anderen Seite zur Folge hat, widerspricht unseren Vorstellungen von menschenwürdigem Dasein, den »Idealen einer wahren Humanität«. Zu Thesen, welche die Unvermeidbarkeit von Herrschaft feststellen wollen, die behaupten, daß »die Erscheinung von Herrschaft überhaupt zu den Wesensmerkmalen menschlicher Gesellschaft gehört« 1, daß »Herrschaft und Unterordnung universelle Sozialbeziehungen sind«, deren Abschaffung »man allenfalls wünschen und träumen kann« 2, mag man sich nicht oder nicht mehr bekennen 3. Sieht man sich gezwungen zuzugestehen, daß »die Utopie herrschaftsfreier Gesellschaft auf der technologischen Stufe der Industriegesellschaft nicht realisierbar sei«, folgt darauf unmittelbar die Forderung nach »Minimierung von Herrschaft« 4.

Publikationsangaben

DOI: 10.1007/978-3-663-14323-9_17

Quellenangabe:

Schwonke, M. (1974)., Herrschaft und Entscheidungszwang in sozialen Systemen, in G. Dux & T. Luckmann (Hrsg.), Sachlichkeit, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 267-277.

Dieses Dokument ist derzeit leider nicht zum Runterladen verfügbar.