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227046

(2007) Moderne begreifen, Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag.

Zu Nation, Nationalismus und Adoleszenz aus biographischer Perspektive

Silke Beinssen-Hesse

pp. 171-182

Die Gedanken und Fragen des folgenden Aufsatzes entstanden im Zusammenhang mit einer biographischen Arbeit. Es handelt sich um das Leben eines Mannes — er soll hier E. genannt werden — das die ersten achtzig Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts umfasste, sich in verschiedenen Ländern und zwischen mehreren Kulturen, vornehmlich der deutschen und der britisch-australischen abspielte und in einer großen Menge informativer, nachdenklicher und bekennender Briefe dokumentiert ist. Das Leitmotiv dieses Lebens ist zeitbestimmt die Auseinandersetzung mit Nation und Nationalismus, die in dieser Epoche der Weltkriege für einen Menschen mit doppelter Nationalität und kultureller Zugehörigkeit zu zwei gegnerischen Staaten, unweigerlich zum Problem werden musste. Es gibt heute eine beachtliche Literatur über Nation und Nationalismus, in der das Wesen der Nation und ihr Ursprung diskutiert werden (Hobsbawm; Anderson; Calhoun). Im biographischen Kontext geht es jedoch um das Erlebnis der Nation und des Nationalismus und seine Handhabung in konkreten Situationen. Mein Aufsatz bewegt sich bewusst in einer Zwischenregion zwischen theoretischen und verallgemeinernden Disziplinen wie Soziologie, Geschichte und Psychologie einerseits und idiosynkratischem Einzelleben andererseits. Indirekt mag dies auch ein Kommentar dazu sein, dass zwischen Theorie und Biographie zwar gegenseitig befruchtende Beziehungen bestehen, dass die Brücken jedoch jeweils sehr behutsam geschlagen werden müssen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-8350-9676-9_12

Full citation:

Beinssen-Hesse, S. (2007)., Zu Nation, Nationalismus und Adoleszenz aus biographischer Perspektive, in C. Magerski, R. Savage & C. Weller (Hrsg.), Moderne begreifen, Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag, pp. 171-182.

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