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223007

Ferdinand Tönnies und die Kriegsschuldfrage

Michael Dreyer

pp. 483-494

Abstrakt

Wenn unter Historikern das Thema der Kriegsschuldfrage angesprochen wird, gibt es wohl kaum einen, der nicht sofort die Fischer-Kontroverse der sechziger Jahre hiermit assoziiert. In der Tat hat der Wespenstich, mit dem der streitbare Hamburger Historiker die Zunft aus ihrer Behäbigkeit aufrüttelte, für eine scharfe, fruchtbare und bis heute noch nicht beendete Auseinandersetzung gesorgt. Die Fixierung auf die Fischer-Kontroverse führte allerdings andererseits dazu, daß eine andere Auseinandersetzung etwas in Vergessenheit geriet: Schon in den Jahren des Krieges und mehr noch seit seinem Abschluß durch den verheerenden Versailler Vertrag tobte in der deutschen Öffentlichkeit ein Kampf um die Frage nach der Schuld am Kriege, die der Fischer-Kontroverse in nichts nachstand und wegen der Bedeutung des Versailler Art.231 obendrein noch von praktischer Relevanz war.

Publication details

Published in:

Clausen Lars, Schlüter Carsten (1991) Hundert Jahre "Gemeinschaft und Gesellschaft": Ferdinand Tönnies in der internationalen Diskussion. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 483-494

DOI: 10.1007/978-3-663-01367-9_25

Referenz:

Dreyer Michael (1991) „Ferdinand Tönnies und die Kriegsschuldfrage“, In: L. Clausen & C. Schlüter (Hrsg.), Hundert Jahre "Gemeinschaft und Gesellschaft", Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 483–494.