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Autoritarismus und Dogmatismus im Militär

Wolfgang SodeurKlaus J. Roghmann

pp. 721-736

Abstrakt

Autoritarismus und Dogmatismus waren in der Vergangenheit bei Untersuchungen über das Militär häufig gewählte Konzepte. Die Gründe hierfür liegen im vorwissen-schaftlichen Bereich: zählt doch das Alltagsverständnis den Autoritarismus zu den hervorstehenden Eigenschaften der streng hierarchisdien Struktur militärischer Organisationen. Solche Zusammenhänge im Vorurteil lassen sich auch empirisch nachweisen, wenn an Stelle umgangssprachlicher Begriffe operational besser zu fassende Konzepte wie die F-Skala verwandt werden (vgl. Theodor W. Adorno u. a., 1950). Zwei Untersuchungen im amerikanischen Militär zeigten z. B., daß Soldaten autoritäre Einstellungen in engerer Verwandtschaft zu den Anforderungen im Militär und den militärischen Normen sahen als zu ihren eigenen Orientierungen: In anonymen Befragungen erzielten sie niedrigere Autoritarismus-Werte als bei namentlicher Nennung (Elizabeth G. French und Raymond R. Ernest, 1955), bei einer Befragung mit wissenschaftlicher Zielsetzung ohne sichtbare Folgen für ihre militärische Karriere niedrigere Werte als bei einer Befragung unter der Annahme, es handele sich um einen militärisdien Eignungstest (E. P. Holländer, 1954; vgl. auch Klaus Roghmann, 1966).

Publication details

Published in:

Albrecht Günter, Daheim Hansjürgen, Sack Fritz (1973) Soziologie: Sprache. Bezug zur Praxis. Verhältnis zu anderen Wissenschaften. René König zum 65. geburtstag. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 721-736

DOI: 10.1007/978-3-322-83511-6_44

Referenz:

Sodeur Wolfgang, Roghmann Klaus J. (1973) „Autoritarismus und Dogmatismus im Militär“, In: G. Albrecht, H. Daheim & F. Sack (Hrsg.), Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 721–736.