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Demokratietheorie zwischen Rousseau und Schumpeter

Hans Boldt

pp. 217-232

Abstrakt

Als sich die Politikwissenschaft nach dem 2. Weltkrieg hierzulande neu etablierte, lehnte man sich zumeist und mit vollem Recht an die fortgeschrittene Entwicklung der Disziplin in den Vereinigten Staaten an. Soweit die deutsche staatstheoretische Tradition in Betracht gezogen wurde, kam vorübergehend Hermann Heller in den Blick, nicht aber Hans Kelsen. Das erscheint um so merkwürdiger, als sich die Politikwissenschaft in jenen Jahren nach 1945 explizit als "Demokratiewissenschaft" verstand und es unter den Weimarer Staatsrechtslehrern gerade Kelsen gewesen ist, der sich zum Problem der Demokratie in einer Reihe von Schriften geäußert hat. Offenbar hat sein Ruhm als Schöpfer einer "reinen", das heißt: a-politischen Rechtslehre den Blick auf seine bedeutsame politologische Leistung verstellt, obwohl seine Beiträge zum Demokratieproblem eine wesentliche Weiterentwicklung klassischer Lehren darstellen und Schumpeters in Politologenkreisen heiß debattierte Idee von der Demokratie als einer "Methode" vorwegnehmen.

Publication details

Published in:

Kaase Max (1986) Politische Wissenschaft und Politische Ordnung: Analysen zu Theorie und Empirie demokratischer Regierungsweise. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 217-232

DOI: 10.1007/978-3-322-86109-2_18

Referenz:

Boldt Hans (1986) „Demokratietheorie zwischen Rousseau und Schumpeter“, In: M. Kaase (Hrsg.), Politische Wissenschaft und Politische Ordnung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 217–232.