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200083

Politikvermittlung und Demokratie

Zum Wandel der Politischen Kommunikationskultur

Ulrich Sarcinelli

pp. 11-23

Abstrakt

»Politikvermittlung«, so hieß es in dem 1987 veröffentlichten gleichnamigen Bandl, umschreibe das Faktum, daß jedes demokratische System spezifischer Verfahren und Institutionen bedürfe, durch die Politik zwischen Herrschenden und Beherrschten, zwischen den politischen Führungseliten und den Bürgern vermittelt werde. Politikvermittlung trägt also dem Postulat Rechnung, daß politisches Handeln in der Demokratie zustimmungsabhängig und infolgedessen auch begründungsbedürftig ist. Der seinerzeit in der wissenschaftlichen Diskussion neue Begriff zielt nicht nur auf »government by discussion« als essential demokratischer Regierungsweise, also auf die Verpflichtung zur »Legitimation durch Kommunikation«2. Er umschreibt auch ein grundlegendes Phänomen gesellschaftlicher Ordnungsbildung, denn ohne Verbindung und Vermittlung, ohne Information und Kommunikation ist eine Kenntnisnahme und -gabe von Wünschen, Forderungen, von Meinungen und Widerständen nicht möglich, ist gesellschaftliches Zusammenleben schwer vorstellbar3. Der Tatbestand, daß Medien in den Vermittlungsprozessen moderner Gesellschaften inzwischen eine Schlüsselrolle einnehmen, rechtfertigt es, von einer »Mediengesellschaft« zu sprechen.

Publication details

Published in:

Sarcinelli Ulrich (1998) Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft: Beiträge zur politischen Kommunikationskultur. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 11-23

DOI: 10.1007/978-3-322-87320-0_1

Referenz:

Sarcinelli Ulrich (1998) „Politikvermittlung und Demokratie: Zum Wandel der Politischen Kommunikationskultur“, In: U. Sarcinelli (Hrsg.), Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 11–23.