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197772

Das kommunikative Netzwerk der Neonazis

Bernhard Pörksen

pp. 93-102

Abstrakt

Um zu belegen, daß die in den Flugblättern und Flugschriften des Freundeskreises Freiheit für Deutschland verwendete Sprache eine über die einzelne soziale Gruppe hinausgehende Repräsentativität besitzt, müssen andere Textbeispiele vergleichend hinzugezogen werden, die vor allem aus demselben Zeitraum der Jahre von 1989 bis 1993 stammen. Diese konstituieren, wie bereits ausgeführt, das Kontrollkorpus. Es setzt sich aus deutschsprachigen Printmedien des In- und Auslands zusammen, die von Neonazis verantwortet und mit Texten bestückt werden. Allerdings sind die Merkmale der neonazistischen Textproduktion äußerst vielfältig und variantenreich: Die untersuchten Medien unterscheiden sich nach der Höhe der Auflage, dem Grad der formalen und gestalterischen Professionalität, den thematischen und ideologiegemäß bevorzugten Schwerpunkten und somit auch dem Legalitätsstatus; und sie weisen jeweils spezifische, gleichwohl vielfach vernetzte und sich überschneidende Autoren- und Adressatenkreise innerhalb (und gelegentlich) auch außerhalb der Deutegemeinschaft der Neonazis auf, deren Rekonstruktion ein eigenes Thema sein könnte. Einzelne Medien werden in einer vergleichsweise extrem hohen Auflage gedruckt und verbreitet; von anderen publiziert man nur wenige Exemplare. Manche Schriften erscheinen in einer durchaus aufwendig fabrizierten Aufmachung und im Farbdruck.

Publication details

Published in:

Pörksen Bernhard (2000) Die Konstruktion von Feindbildern: zum Sprachgebrauch in neonazistischen Medien. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 93-102

DOI: 10.1007/978-3-322-93544-1_6

Referenz:

Pörksen Bernhard (2000) Das kommunikative Netzwerk der Neonazis, In: Die Konstruktion von Feindbildern, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 93–102.