Repository | Buch | Kapitel

197768

Konstruktivistische Perspektiven

Bernhard Pörksen

pp. 21-33

Abstrakt

Fragen nach der Wirklichkeit und ihrer reinen, unverfälschten Erkenntnis durchziehen die Auseinandersetzung mit Feindbildern, Ideologien und der politischen und ideologischen Sprache. Wer sich mit der Analyse einer Ideologie und der mit ihr untrennbar verbundenen Sprache befaßt, wer sich mit politischer Sprachkritik und den VerF6ffentlichungen über Feinddarstellungen beschäftigt, der stößt immer wieder auf Aussagen, die da heißen: Eine bestimmte Sicht der Dinge sei ideologisch, sie verzerre die Wirklichkeit, stelle sie nicht angemessen dar. Kontrastiv werden die Begriffe Wahrheit, Wissenschaft und Wirklichkeit dem Begriff der Ideologie entgegengesetzt.2 Das ideologische Denken erscheint vielfach als ein Makel der Erkenntnis. Und eine bestimmte, eben dann als ideologisch apostrophierte Sprache oder unter Umständen sogar einige wenige WF6rter versperrten, heißt es, den Zugang zum tatsächlichen Geschehen, sie ließen den unmittelbaren Realitätskontakt nicht zu.3 Oder man liest: Die Realität werde verhüllt, euphemisiert.4

Publication details

Published in:

Pörksen Bernhard (2000) Die Konstruktion von Feindbildern: zum Sprachgebrauch in neonazistischen Medien. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 21-33

DOI: 10.1007/978-3-322-93544-1_2

Referenz:

Pörksen Bernhard (2000) Konstruktivistische Perspektiven, In: Die Konstruktion von Feindbildern, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 21–33.