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220475

Die Politische Theorie des zivilgesellschaftlichen Republikanismus

Claude Lefort und Marcel Gauchet

Oliver Marchart

pp. 161-191

Abstrakt

Die von Claude Lefort entwickelte und seinem Schüler Marcel Gauchet weitergeführte politische Theorie steht in gewissem Maße ortlos im Feld der gegenwärtigen politischen Theorie. Am nächsten kommt Claude Lefort noch der Position der — ebenfalls ortlosen — Hannah Arendt. Und wie diese knüpft er an republikanische Traditionen an, die erst in den letzten Jahren als "dritter Weg" zwischen Kommunitarismus und Liberalismus (Skinner 1984) wieder an Sichtbarkeit gewonnen haben, ja sogar, wie manche sagen, in einen "republican turn" mündeten (Pettit 1997). Bei Lefort ist es der Bruch mit dem Marxismus, der ihn — bei gleichzeitiger Zurückweisung von Liberalismus und positivistischen Sozialwissenschaften — zur Neubefragung traditionell republikanischer Referenzpunkte führt; darunter Machiavelli (Lefort 1972; 1986d), de Tocqueville (u.a. Lefort 1986f; 1986g; Gauchet 1990a), die amerikanische Revolution und die Menschenrechtserklärung (u.a. Lefort 1986a; 1990b; Gauchet 1991). Über diesen historischen Umweg entwickelt Lefort eine Theorie des Totalitarismus, der Demokratie und der Zivilgesellschaft, die explizit als politische Philosophie verstanden sein will.

Publication details

Published in:

Brodocz André, Schaal Gary S. (2001) Politische Theorien der Gegenwart II: Eine Einführung. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 161-191

DOI: 10.1007/978-3-663-12320-0_6

Referenz:

Marchart Oliver (2001) „Die Politische Theorie des zivilgesellschaftlichen Republikanismus: Claude Lefort und Marcel Gauchet“, In: A. Brodocz & G. S. Schaal (Hrsg.), Politische Theorien der Gegenwart II, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 161–191.