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220314

Digitale Konsumwelten als Politische Bildungsräume?

Jörn Lamla

pp. 145-167

Abstrakt

Wie sehen Bildungsprozesse der Bürgerschaft in einer Verbraucherdemokratie aus, in der klassische Konflikte um private, politische und soziale Bürgerrechte allmählich in den Hintergrund treten und Auseinandersetzungen um die Angebote und Angebotsstrukturen in Marktkontexten an Bedeutung gewinnen? Was mit Ralf Dahrendorf (1994) als Verschiebung im modernen sozialen Konflikt um Anrechte und Angebote, Optionen und Ligaturen der Lebensführung bezeichnet werden kann, hat Anthony Giddens (1991) durch die Gegenüberstellung von emanzipatorischer Politik und Politik der Lebensführung in eine griffige Formel gefasst. "Life politics' bezeichnet den in der fortgeschrittenen Moderne immer zentraleren Bereich solcher kollektiver und individueller Entscheidungsprobleme, den die Demokratie lange ins Reich des Privaten verbannen konnte, der nicht zuletzt wegen seiner existenziellen Aspekte und seines Folgenreichtums (Gesundheit, Umwelt, globale Interdependenzen, Armut usw.), dort aber nicht verbleibt, sondern auf unterschiedlichen Wegen eine Re-Politisierung erfährt.

Publication details

Published in:

Grell Petra, Marotzki Winfried, Schelhowe Heidi (2010) Neue digitale Kultur- und Bildungsräume. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 145-167

DOI: 10.1007/978-3-531-91917-1_9

Referenz:

Lamla Jörn (2010) „Digitale Konsumwelten als Politische Bildungsräume?“, In: P. Grell, W. Marotzki & H. Schelhowe (Hrsg.), Neue digitale Kultur- und Bildungsräume, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 145–167.