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204265

Alltag und Soziologie

Kurt HammerichMichael Klein

pp. 7-21

Abstrakt

Einleitungen zu Aufsatzsammlungen pflegen einem bestimmten Ritual zu frönen: Es wird festgestellt, daß das in dem betreffenden Sammelband diskutierte Thema in der fachwissenschaftlichen Diskussion bisher weitgehend übersehen wurde, nicht genügend gewürdigt wird und bisher höchstens rudimentär, unzusammenhängend, konzeptionslos etc. abgehandelt wurde. Recht gut macht sich hierbei besonders der Hinweis auf bislang fehlende Berücksichtigung in Lexika und Handbüchern. Auch für den vorliegenden Band böte sich eine solche Einleitung sicherlich anl. Wenn dies allerdings letztlich unterbleibt, so geschieht dies vor allem, weil der solchen Einführungsritualen zugrundliegende Anspruch, nämlich mit der eigenen Publikation die fragliche oder nur vorgegebene Lücke geschlossen zu haben, hier nicht eingelöst werden kann. Dies hängt zunächst einmal damit zusammen, daß der inhaltliche und theoretische Stellenwert einer Soziologie des Alltags bislang weitgehend ungeklärt ist2. Soziologie des Alltags mag nämlich bedeuten, soziologische Kategoriensysteme, die in der Regel auf den Bezugshintergrund von formalisierten und institutionell verfestigten Sozialgebilden projiziert sind, auch auf sogenannte nicht-definierte Situationen zu übertragen bzw. anzuwenden. Damit wird versucht, die in soziologischen Kategoriensystemen unterstellte Strukturiertheit und Regelhaftigkeit auch für diese Bereiche aufzuzeigen3 oder aber den Allgemeinheitsanspruch der jeweiligen soziologischen Theoriekonzeption nachhaltig zu untermauern4.

Publication details

Published in:

Hammerich Kurt, Klein Michael (1978) Materialien zur Soziologie des Alltags. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Seiten: 7-21

DOI: 10.1007/978-3-322-83603-8_1

Referenz:

Hammerich Kurt, Klein Michael (1978) „Alltag und Soziologie“, In: K. Hammerich & M. Klein (Hrsg.), Materialien zur Soziologie des Alltags, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 7–21.