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193511

(1982) Studien zum Problem der Identität, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Partizipative Identität

Sturmius M. Wittschier

pp. 479-527

Jede Formel, jedes Bild, jede dogmatische Aussage, jeder Name erscheint unzulänglich, um die Wirklichkeit Jesu als Christus auszuloten; sein "Reichtum" ist "unergründlich", seine "Breite und Länge, Höhe und Tiefe" sind unermeßlich, seine Liebe "übersteigt" alles (vgl. Eph 3,18f). Warum? Weil sich in ihm die Unermeßlichkeit des einen und einzigen Geheimnisses aussagt, angesichts dessen jeder Name versagt1). Wenn überhaupt ein Name für das an sich unnennbare Geheimnis aus dem verehrenden Schweigen als angemessen erwachsen sollte, so meint z.B. Thomas von Aquin, dann sei es das QUI EST der Offenbarungsformel Ex 3,14 (griech.: "ego eimi ho on"; lat.: "ego sum qui est"; dtsch: "ICH Bin der ICH Bin"); aber auch dieser Name müsse immer mit den anderen beiden Grundnamen "Deus' und dem "Tetragrammeton" zusammengesehen werden2). Dementsprechend bedarf es nach Thomas auch "verschiedener Namen", um die "Vollkommenheit" Jesu Christi auszusprechen, "die ein einziger Name nicht zu fassen vermag"3). Wenn Thomas dann sofort Jo 1,1 und später auch Jo 8,58 ("Ehe Abraham ward, BIN ICH") mit Ex 3,14 zusammensieht4), dann liegt es nahe, (neben "Logos' und" sohn") das joh. ICH BIN, und zwar in seiner absoluten Form, als den angemessensten Namen für Jesus anzusehen: das ICH BIN, so meint z.B. E. Stauffer5), ist die "reinste, kühnste und tiefste Selbstprädikation Jesu".

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-87619-5_11

Full citation:

Wittschier, S. M. (1982). Partizipative Identität, in Studien zum Problem der Identität, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 479-527.

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