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221697

(1998) Theorien über das Alter, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Altersbilder

Irmhild Saake

pp. 161-201

Ausgangspunkt vieler Alternsforschung war und ist zumeist die Negierung eines alten Altersbildes und die Erzeugung eines neuen Altersbildes. Die Liste der daraus abgeleiteten Etikettierungen ist lang: das disengaged Alter, das aktive Alter, das junge Alter, das alte Alter, das neue Alter, das produktive Alter, das kompetente Alter, das Alter mit Potentialen, das weibliche Alter usw. Im Gegensatz zur Jugendforschung, die sich heute vorrangig mit differenten Jugend kulturen beschäftigt (vgl. Zinnecker & Silbereisen 1996; Ferchoff, Sander & Vollbrecht (Hg.) 1995; Bendit, Mauger & Wolffersdorff (Hg.) 1993), hat sich die Alternsforschung immer noch ihr statisches Interesse an einer großräumigen Bewertung von Alternsprozessen qua Alters bildern bewahrt. Mit dem Begriff des Bildes nimmt diese Art von Forschung eine Zwischenstellung ein zwischen klassischer Vorurteilsforschung und einem differenzierenden soziokulturel-len Ansatz. Nicht die Generierung von konkreten Stereotypen gegenüber alten Menschen, aber auch nicht die Auseinanderentwicklung von Lebensperspektiven alter Menschen selbst steht im Mittelpunkt. Stattdessen geht es vielmehr um eine diffuse Verortung der Altersproblematik zwischen diskriminierender Produktion von seiten der Gesellschaft und eigenständiger Konstruktion des einzelnen. Fremd- und Selbstbild werden dabei klassisch unterschieden (vgl. Lehr 1977, 251 ff; Tews 1979, 21 f.) oder — im Gefolge von Stigmatisierungstheorien — aufeinander reduziert (vgl. Hohmeier 1978, 15) und auf determinierende Sozialstrukturen zurückgeführt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-663-11646-2_8

Full citation:

Saake, I. (1998). Altersbilder, in Theorien über das Alter, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 161-201.

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