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198938

Motorisches Lernen, Willkürbewegung und Einsicht

Konrad Lorenz

pp. 248-256

Abstrakt

Die in 3.III/1 und 3.III/2 besprochenen Lernvorgänge spielen sich ausschließlich im afferenten Sektor des Verhaltens ab. Selbst bei jenen, an denen Assoziation und Rückkoppelung des Erfolgs beteiligt sind (3.III/3 und 3.III/4) entstehen keine neuen Bewegungsweisen, die durch adaptive Modifikation ihrer Funktion besser angepaßt sind. Solche entstehen erst dadurch, daß die in 3.IV/5 besprochene Verknüpfung bedingter Aktionen aus einfachen und leicht verfügbaren Bewegungselementen neue Folgen formt und zu Einheiten zusammenschweißt, die mit Recht als neue Bewegungsweisen aufgefaßt werden dürfen. Der Wiener Zoologe Otto Storch war meines Wissens der Erste, der darauf hinwies, daß die "Erwerbs-Rezeptorik", wie er es nannte, schon auf sehr viel einfacheren Stufen der Evolution auftritt und im Tierreich um sehr viel weiter verbreitet ist, als die "Erwerbs-Motorik".

Publication details

Published in:

Lorenz Konrad (1978) Vergleichende Verhaltensforschung: Grundlagen der Ethologie. Dordrecht, Springer.

Seiten: 248-256

DOI: 10.1007/978-3-7091-3097-1_17

Referenz:

Lorenz Konrad (1978) Motorisches Lernen, Willkürbewegung und Einsicht, In: Vergleichende Verhaltensforschung, Dordrecht, Springer, 248–256.