193511

(1982) Studien zum Problem der Identität, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Subjektivität und In-der-Welt-sein

Georg Scherer, Carl-Joachim Friedrich, Wolfgang Nikolaus Krewani

pp. 409-443

Das Subjekt ist das Resultat der bisherigen Weltvernichtung. Wir kömnen dieses Subjekt nun in dreifacher Hinsicht bestimmen. Zunächst ist es nicht identisch mit dem menschlichen Dasein überhaupt — dieser Ausdruck unterminologisch genommen. Das Subjekt ist durch Autonomie ausgezeichnet. Es hält sich für weltunabhängig, wobei freilich gerade die Möglichkeit der Weltunabhängigkeit für eine weitere Reflexion problematisch wird. Aber dies ist zunächst das Selbstbewusstsein des Subjekts und dieses unterscheidet es vom vorcartesischen Dasein. Das Subjekt fällt nicht mit dem alltäglichen Dasein zusammen. Das Subjekt ist das Resultat einer Welterschütterung. Bedingung für das Selbstverständnis des Menschen als Subjekt ist der Übergang der Welt in blosse Vorhandenheit. Die Vorhandenheit also ist es, die den Menschen zu einer Selbstbesinnung und zur Ausbildung eines neuen Selbstverständnisses nötigt. Dies hat seinen Grund darin, dass die blosse Vorhandenheit als Dingbestimmung sich von den Dingen, wie sie alltäglich begegnen, unterscheidet. Schliesslich ist die so bestimmte Subjektivität — das Sein des Subjekts —nicht die Wirkung einer geschichtlichen Verursachung, sondern die Lösung des Problems, als das sich der Mensch selbst dank der Transformation der Welt in Vorhandenheit versteht.

Publikationsangaben

DOI: 10.1007/978-3-322-87619-5_9

Quellenangabe:

Scherer, G. , Friedrich, C.-J. , Krewani, W.N. (1982). Subjektivität und In-der-Welt-sein, in Studien zum Problem der Identität, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 409-443.

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