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(1995) Einführung in die Literaturwissenschaft, Stuttgart, Metzler.

Subjektbegriff und Autorschaft

Zur Theorie und Geschichte der Autobiographie

Almut Finck

pp. 283-294

Wie nie zuvor ist die Autobiographie heute Gegenstand literaturwissenschaftlichen Interesses. Die Forschung läßt sich kaum mehr überblicken. Es existieren einschlägige Publikationsorgane, renommierte literaturwissenschaftliche Zeitschriften widmen sich der Autobiographie in speziellen Themenheften, eine Auseinandersetzung mit ihrer Theorie und Geschichte findet auf großangelegten Symposien ebenso statt wie im universitären Alltag. Bemerkenswert ist an dieser Diskussion vor allem, daß sie erst seit etwa anderthalb Jahrzehnten derart lebhaft in institutionalisiertem Rahmen geführt wird. Ohnehin hat die Literaturwissenschaft die Gattung (→ Gattung, S. 66) spät zur Kenntnis genommen. Eine Beschäftigung mit autobiographischen Schriften setzte erst zu Anfang des 20. Jahrhunderts mit Georg Misch ein, der sich in seinem monumentalen Lebenswerk dann allerdings gleich die Gesamterschließung der Geschichte der Autobiographie zur Aufgabe machte. Daß eine gattungstheoretische Reflexion vor Misch kaum stattfand und sich die Autobiographie auch danach jahrzehntelang nicht als Forschungsgegenstand der Literaturwissenschaft etablieren konnte, ist umso erstaunlicher, als autobiographisches Schreiben eine lange Tradition besitzt. Augustinus' Gonfessiones, ein für die spätere Autobiographiegeschichtsschreibung kanonischer Text, entstand an der Wende vom vierten zum fünften Jahrhundert.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03544-8_24

Full citation:

Finck, A. (1995)., Subjektbegriff und Autorschaft: Zur Theorie und Geschichte der Autobiographie, in M. Pechlivanos, S. Rieger, W. Struck & M. Weitz (Hrsg.), Einführung in die Literaturwissenschaft, Stuttgart, Metzler, pp. 283-294.

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