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223875

(2008) Handbuch Medienpädagogik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Parasoziale Interaktion

Claudia Wegener

pp. 294-296

Parasoziale Interaktion (PSI) steht für einen spezifischen Modus, mit dem sich Rezipienten zu den in den Medien dargestellten Akteuren in Beziehung setzen. Während Identifikation und Imitation in der Regel den Wunsch ausdrücken, einer Medienperson ähnlich zu sein, beschreibt die parasoziale Interaktion das Phänomen einer ?partnerschaftlichen" Auseinandersetzung. Das Konzept geht auf Donald Horton und Richard Wohl zurück (vgl. auch Horton/Strauss 1957). In einem grundlegenden Aufsatz führten die Autoren 1956 erstmals aus, auf welche Weise sich mediale Beziehungen sowohl auf Seiten der Rezipienten als auch auf Seiten der Medienakteure als parasoziale Interaktion gestalten. Konstitutiv für eine solche Art des interaktionistischen Umgangs mit medialen Bezugspersonen ist, dass die hier entwickelte Beziehung weitgehend im Imaginären verbleibt und keine wechselseitige Auseinandersetzung (Reziprozität) zwischen Rezipient und Medienakteur erlaubt. Eine quasi-reale Beziehung stellt diese Konstellation aber dar, sofern sie auf einer impliziten übereinstimmung zwischen der Medienperson und dem Rezipienten beruht, so zu tun, als sei die Beziehung nicht medial vermittelt, sondern tatsächlich gelebt. Ist die parasoziale Interaktion als singulärer Akt definiert, ergibt sich eine parasoziale Beziehung (PSB) hingegen aus der Summe der Interaktionssequenzen, die nunmehr in einer Interaktiongeschichte münden kann (Hartmann et al. 2004).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-91158-8_43

Full citation:

Wegener, C. (2008)., Parasoziale Interaktion, in U. Sander, F. Von Gross & K. Hugger (Hrsg.), Handbuch Medienpädagogik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 294-296.

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