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223875

(2008) Handbuch Medienpädagogik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Kognitive Theorien

Ulrike Six

pp. 204-210

Das älteste und auch bei Laien bekannteste Gebiet der empirischen Medienforschung ist die Wirkungsforschung, in der — jahrzehntelang am Reiz-Reaktions-Ansatz und an der ‚Lasswell-Formel" orientiert — neben der Analyse von Medienwirkungen auf das beobachtbare Verhalten der Rezipienten (z.B. Aggressions-, Konsum- oder Wahlverhalten) und von emotionalen Medienwirkungen (z.B. Ängste) schon frühzeitig (1) kognitive Medienwirkungen im Zentrum des Interesses standen: d.h. die Frage danach, unter welchen Bedingungen aufseiten des Medieninhalts und der Mediennutzer kognitive Prozesse und Kognitionen (oder auch das individuelle kognitive System) durch mediale ‚Reize" beeinflusst werden (können). Entsprechende Wirkungsfragen und -theorien richten sich auf kognitive Grundfunktionen des Wahrnehmens, Denkens, Behaltens und Urteilens, auf Lernen, Wissen und Bildung sowie auf ein breites Spektrum einzelner Kognitionen, angefangen von Umweltwahrnehmung und Weltsicht bis hin zu speziellen Einstellungen, Meinungen und sozialen Urteilen. Unter dieser medienzentrierten Wirkungsperspektive galt das Interesse von vornherein sowohl (a) intendierten kognitiven Wirkungen (z.B. gezielt beeinflusste politische Überzeugungen oder Produkteinstellungen; vgl. dazu ‚Persuasionstheorien") als auch (b) beiläufigen, nicht-intendierten Wirkungen im kognitiven Bereich (z.B. medienvermittelte Stereotype, Normen, Attributionsmuster oder Konsumorientierungen).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-91158-8_27

Full citation:

Six, U. (2008)., Kognitive Theorien, in U. Sander, F. Von Gross & K. Hugger (Hrsg.), Handbuch Medienpädagogik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 204-210.

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