Repository | Book | Chapter

222888

(2011) Handbuch Wirtschaftsethik, Stuttgart, Metzler.

Theorie geschichtliche Hintergründe der Wirtschafts- und Unternehmensethik

Michael S. Aßländer, Birger P. Priddat, Karl-Heinz Brodbeck

pp. 27-69

Die ökonomischen Vorstellungen der Antike waren eng verknüpft mit einer agrarischen Lebensweise und dem Ideal der Subsistenzwirtschaft. Dieses Bild gilt in gleicher Weise für die griechische, wie für die römische Antike. Der überwiegende Teil der antiken Produktion fand in der Landwirtschaft oder in landwirtschaftlichen Nebengewerben statt. Die Eliten des Staates lebten von den Grundrenten ihrer landwirtschaftlichen Besitztümer. Allerdings waren die politische, religiöse und soziale Ordnung städtisch geprägt. Der Einzelne bestimmte seinen Status als Bürger in der Stadt. Hier konzentrierte sich die politische Macht, und hier wurden die in der Landwirtschaft erwirtschafteten Vermögen ausgegeben, ein Umstand, der Max Weber zu der spöttischen Rede von der griechischen »Pensionopolis« veranlasste (Weber 1988, 147). Das Ideal der Bürgerelite war der freie Mann, der unabhängig von äußeren Zwängen von seinen Grundrenten leben konnte (vgl. Aristoteles 1993, 50 [1367a 25 ff.]). Dieses Ideal der Selbstversorgung hielt sich bis weit in römische Zeit hinein und war prägend für das antike Wirtschaftsverständnis (vgl. Finley 1993, 122–125).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05325-1_3

Full citation:

Aßländer, M. S. , Priddat, B. P. , Brodbeck, K. (2011)., Theorie geschichtliche Hintergründe der Wirtschafts- und Unternehmensethik, in M. S. Aßländer (Hrsg.), Handbuch Wirtschaftsethik, Stuttgart, Metzler, pp. 27-69.

This document is unfortunately not available for download at the moment.