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220910

(1999) Entdecken und Verraten, Weimar, Böhlaus Nachfolger.

Wagner als Heilmittel und Gift

Jörg Salaquarda

pp. 132-147

Im Frühjahr 1977 fand in Berlin unter dem Titel »Aneignung und Umwandlung« eine Tagung über »Friedrich Nietzsche und das 19. Jahrhundert« statt,1 auf der sich Montinari über Nietzsches Beziehung zu Wagner äußerte.2 Er ging dabei von dem Geburtstags- und Weihnachtsbrief aus, den Nietzsche am 19. Dezember 1876 aus Sorrent an Cosima Wagner geschrieben hatte, als die freundschaftliche Beziehung formell zwar noch bestand, er sich aber innerlich bereits von »Bayreuth« gelöst hatte. In der Diskussion hat Montinari, in der Tradition von Thomas Mann, die sachliche Bedeutung der Abkehr Nietzsches von Wagner unterstrichen, und die meisten Diskussionspartner haben ihm beigepflichtet. Der unvergessene, wie Montinari viel zu früh gestorbene Walter Kaufmann sprach von einem »ganz entscheidenden Ereignis in der deutschen Geistesgeschichte«3. Abschließend hat Montinari seine Ausführungen dahingehend präzisiert, daß man zwar die existentielle Verwurzelung von Nietzsches Denken nicht übersehen dürfe, daß man es aber gründlich mißverstehe, wenn man es reduktionistisch auf biographische Details zurückführt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-03269-0_9

Full citation:

Salaquarda, J. (1999)., Wagner als Heilmittel und Gift, in A. Schirmer (Hrsg.), Entdecken und Verraten, Weimar, Böhlaus Nachfolger, pp. 132-147.

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