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220723

(2018) Handbuch Pragmatismus, Stuttgart, Metzler.

Charles Sanders Peirce

Tullio Viola

pp. 2-9

Charles Sanders Peirce (1839–1914) ist eine für den Pragmatismus zentrale, aber auch janusköpfige Figur. Einerseits gilt er als Vater des Pragmatismus, weil er einige von dessen Grundgedanken artikulierte und vor allem den Grundsatz der pragmatistischen Bedeutungslehre – die sog. ›pragmatische Maxime‹ – als erster formulierte. Andererseits ist der Pragmatismus weniger aufgrund seines Einflusses zu einer wohldefinierten philosophischen Ausrichtung gelangt, sondern vorwiegend durch die Arbeit seines Kollegen und engen Freundes William James, ja, Peirce selbst distanzierte sich am Ende gar vom Pragmatismus, wie James und andere ihn propagierten, indem er den Terminus »Pragmatizismus« für sich beanspruchte, um die Unterschiede zu betonen, die er zwischen seiner realistischen, logisch orientierten Philosophie und dem stärker voluntaristisch angelegten Nominalismus von James und anderen ausmachte. Nichtsdestotrotz blieben wichtige Berührungspunkte zwischen Peirce und den anderen Pragmatisten bestehen, und bis heute kommt seiner Philosophie eine zentrale Bedeutung für das Verständnis der Implikationen des Pragmatismus für Erkenntnistheorie, Logik und Zeichentheorie zu.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-04557-7_1

Full citation:

Viola, T. (2018)., Charles Sanders Peirce, in M. Festl (Hrsg.), Handbuch Pragmatismus, Stuttgart, Metzler, pp. 2-9.

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