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Klassiker der deutschen Technikphilosophie

Wilhelm Berger

pp. 53-65

Es gibt zweifellos eine bedeutende Tradition der Technikphilosophie in Deutschland. Diese Tradition als bloße Vorgeschichte zu erzählen, wäre langweilig. Insgesamt ist Philosophiegeschichte weder ein Staffellauf der Ideen, der sich als Fortschrittsgeschichte vollzieht, noch das Stellen der ewig gleichen Fragen. Angebrachter ist es, von einer Spannung zwischen Fremdheit und Nähe auszugehen. Einerseits erscheinen dann auch die Klassiker der Technikphilosophie in einer gewissen Fremdheit. Wer spricht heute noch, wie Ernst Kapp, von Organprojektion? Was heißt es, wenn Martin Heidegger von Technik als "Gestell" spricht? Andererseits ist es genau diese Fremdheit, die fasziniert. Sie kann gegenwärtiges Denken befremden und damit weiter bringen. Durch diese Spannung wird Philosophie "unzeitgemäß" im Sinne von Friedrich Nietzsche, und in dieser Spannung liegt das Potential der Aktualisierung ihrer Geschichte, und das auch im Themenbereich der Technik.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-19455-4_5

Full citation:

Berger, W. (2014)., Klassiker der deutschen Technikphilosophie, in D. Lengersdorf & M. Wieser (Hrsg.), Schlüsselwerke der Science & Technology Studies, Dordrecht, Springer, pp. 53-65.

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