219655

(2010) Gedächtnis und Erinnerung, Stuttgart, Metzler.

Rituale

Bradd Shore, Corinne Heaven

pp. 143-148

Wir stellen uns Erinnerungen einerseits als vollständig interne ›gedankliche Repräsentationen‹ — als Inhalte — vor, die dem Gedächtnis neuronal eingeschrieben sind. Andererseits begreifen wir Erinnerungen als externe Objekte — etwa als Bilder — die für vergangene Ereignisse oder Beziehungen stehen. Rituale als Medien der Erinnerung entstehen und erhalten Bedeutung in der Verbindung von Innen und Außen. Einige Rituale, die persönlichen beispielsweise, entstehen aus uns selbst und werden als wiederholte Akte in die Welt hinausgetragen. So besteht etwa der Ablauf eines Morgens bei vielen Menschen aus einer regelrechten Kette von Ritualen, die von Anderen wahrgenommen wird und wiederum deren Verhalten beeinflusst. Andere Rituale werden uns dagegen von außen, über Institutionen unterschiedlichster Ordnung wie der Religion oder der Arbeitswelt, zugetragen. Solche sozialen Rituale können als kollektive Gewohnheiten internalisiert und möglicherweise auf eine Art und Weise erfahren werden, als wären sie schon immer Bestandteil unserer selbst gewesen.

Publikationsangaben

DOI: 10.1007/978-3-476-00344-7_15

Quellenangabe:

Shore, B. , Heaven, C. (2010)., Rituale, in C. Gudehus, A. Eichenberg & H. Welzer (Hrsg.), Gedächtnis und Erinnerung, Stuttgart, Metzler, pp. 143-148.

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