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218318

(1995) Generation und Gedächtnis, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Die Erfahrung der Katastrophe in der Literatur der Armenier

Krikor Beledian

pp. 186-254

Der Begriff der Erfahrung, arm. porzaruthiun, verweist auf die Bewegung eines Durchquerens, eines Durchbrechens, eines Hinter-Sich-Lassens. Doch zugleich erinnert dieser Terminus an eine Gefahr, an die Bedrohung und an die Schwierigkeiten, die das Durchqueren des Raumes in sich birgt. Eine Erfahrung machen bedeutet dabei, sich diesen Schwierigkeiten entgegenzustellen, sich einer Gefahr auszusetzen. Doch ist es überhaupt möglich, die Erfahrung einer Katastrophe zu machen? Diese Frage ist nicht allein protokollarisch; ihr Denken wirft Panik auf, da eine Erfahrung der Katastrophe in gewisser Weise eine Durchquerung des Raumes der Katastrophe ebenso voraussetzt wie die Überwindung der Gefahr. Wenn nun Erfahrung allein in dem Durchschreiten der Gefahr möglich sein wird, bedeutet dann nicht das Durchschreiten einer Katastrophe eine Verdoppelung der Gefahr? Und legt dies nicht den Gedanken nahe, daß Erfahrung in ihrer Wesenheit katastrophenhafte Durchquerung ist?

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-95972-0_10

Full citation:

Beledian, K. (1995)., Die Erfahrung der Katastrophe in der Literatur der Armenier, in K. Platt & M. Dabag (Hrsg.), Generation und Gedächtnis, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 186-254.

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