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217975

(2012) Positionen der Psychiatrie, Dordrecht, Springer.

Evidenzbasierte Psychiatrie

Möglichkeiten und Grenzen

Michael Musalek

pp. 235-242

In einer sich am Positivismus orientierenden Evidencebased Medicine (EbM) wird die statistische Signifikanz zum alles entscheidenden Kriterium, womit die Empirie auf kontrollgruppengesicherte Kohortenuntersuchungen reduziert wird und Wahrscheinlichkeitsbeziehungen zu medizinischen Wahrheiten werden. Die Human-based Medicine (HbM) ist im Gegensatz zur EbM den Maximen der Postmoderne verpflichtet. Eine Human-based Psychiatry (HbP) als Tochter der Human-based Medicine (HbM) kann damit wieder auf den ganzen Menschen fokussieren. An die Stelle eines analytisch-medizinischen Monologs tritt warmherziger Dialog; dort wo »Psychoedukation« war, soll sich vertieftes, auf dem Prinzip der Reziprozität beruhendes Verstehen entwickeln. Die Behandlung des Einzelnen selbst folgt dabei nicht mehr ausschließlich defizienz-, sondern ganz wesentlich auch ressourcenorientierten Strategien, womit nicht mehr nur wie in einer evidenzbasierten Indikationsmedizin das Krankheitskonstrukt, sondern wieder der ganze Mensch zum Maß aller Dinge wird.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-642-25476-5_37

Full citation:

Musalek, M. (2012)., Evidenzbasierte Psychiatrie: Möglichkeiten und Grenzen, in F. Schneider (Hrsg.), Positionen der Psychiatrie, Dordrecht, Springer, pp. 235-242.

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