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(2006) Kultur. Theorien der Gegenwart, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Jürgen Habermas

Das Vernunftpotential der Moderne

Dirk Jörke

pp. 491-502

Jürgen Habermas wird 1929 in Düsseldorf geboren. Er studiert Philosophie, Geschichte und Psychologie in Göttingen, Zürich und Bonn. 1954 promoviert Habermas bei Erich Rothacker und Oskar Becker mit einer Arbeit über Schelling zum Dr. phil. Von 1956 bis 1959 ist er am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main als Assistent tätig. Dieser Zeit entstammen seine Kenntnis der (neo)marxistischen Diskussion und sein Interesse an den normativen Grundlagen einer kritischen Gesellschaftstheorie. 1961 habilitiert er sich mit Strukturwandel der Öffentlichkeit bei Wolfgang Abendroth in Marburg und erhält eine Professur für Sozialphilosophie in Heidelberg. 1964 erfolgt der Ruf nach Frankfurt am Main, wo er bis 1971 eine Professur für Philosophie und Soziologie innehat. In dieser Zeit erscheinen unter anderem Erkenntnis und Interesse sowie die beiden Aufsatzsammlungen Technik und Wissenschaft als Ideologie und Theorie und Praxis. 1971 geht er als Direktor an das "Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlichtechnischen Welt" nach Starnberg, wo Habermas seinen Neuansatz einer kritischen Gesellschaftstheorie ausarbeitet. Dabei stützt er sich vornehmlich auf Überlegungen zur Sprechakttheorie sowie auf entwicklungspsychologische Arbeiten von Jean Piaget und Lawrence Kohlberg, es kommt aber auch zu einer Beschäftigung mit der Systemtheorie. 1981 legt er mit der zweibändigen Theorie des kommunikativen Handelns das Ergebnis seiner Starnberger Forschungen vor. 1982 übernimmt Habermas erneut eine Professur für Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1994 lehrt. 1992 erscheint mit Faktizität und Geltung seine bislang letzte systematisch angelegte Monographie. Habermas ist darüber hinaus Autor einer Vielzahl zeitpolitischer Interventionen, etwa zum Historikerstreit, zum Kosovokrieg, zur europäischen Integration und zu Fragen der Lebenswissenschaften, mit denen er sich den Ruf des einflussreichsten intellektuellen Stichwortgebers zumindest im deutschen Sprachraum erworben hat. Er ist Träger zahlreicher internationaler Preise und Ehrendoktorwürden.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90017-9_39

Full citation:

Jörke, D. (2006)., Jürgen Habermas: Das Vernunftpotential der Moderne, in S. Moebius & D. Quadflieg (Hrsg.), Kultur. Theorien der Gegenwart, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 491-502.

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