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(2006) Kultur. Theorien der Gegenwart, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Roland Barthes

Mythologe der Massenkultur und Argonaut der Semiologie

Dirk Quadflieg

pp. 17-29

Die Allegorie des Argoschiffs, das während der Fahrt nach und nach in allen Einzelteilen ersetzt und verändert wird und nur den Namen beibehält, steht, so Barthes in seinen autobiographischen Fragmenten Über mich selbst, wie kein anderes Bild sowohl für die Semiologie als auch für seine eigene Arbeitsweise (vgl. Barthes 1978: 50f.). Denn obwohl kein anderer Autor derart eng mit dem Begriff ‚Semiologie" verbunden wird wie Roland Barthes, fällt es aufgrund der verschiedenen Wendungen, die er dieser Form der Bedeutungsanalyse in seinen zahlreichen Schriften gibt, schwer, sein semiologisches Projekt auf einen festen und einheitlichen Kernbestand zurückzuführen. So bleibt ein Name, Semiologie, bestehen, ohne dass ihm eine feste Bedeutung entsprechen würde. Und doch ist bereits mit dieser Feststellung etwas Wesentliches über Barthes' 'semiologisches Abenteuer" gesagt: Das Zeichen (griech.: sēeîon) verweist auf keinen natürlichen und feststehenden Gegenstand, es erhält seine Bedeutung vielmehr aus einer Irrfahrt, d.h. einem geschichtlichen Prozess, dessen Anfangspunkt nicht mehr auffindbar ist.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90017-9_2

Full citation:

Quadflieg, D. (2006)., Roland Barthes: Mythologe der Massenkultur und Argonaut der Semiologie, in S. Moebius & D. Quadflieg (Hrsg.), Kultur. Theorien der Gegenwart, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 17-29.

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