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217807

(1996) Logik der Distinktionen, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Selbstreferenz

Rodrigo Jokisch

pp. 225-258

Wir haben, geleitet durch das klassische Problem der Komplexität, welches einerseits — aus der Beobachtungsperspektive — in die Frage einmündet: "Wie ist Einheit des Mannigfaltigen möglich?", andererseits — aus der operationalen Perspektive gesehen2 — in Form einer Element/Relation- und einer System/Umwelt-Distinktion prozessierbar ist, eine Neufassung des ehemals ontologisch gefaßten Sachverhalts ‚Einheit" vor uns: Der Sachverhalt ‚Einheit" scheint nur auf der ‚Basis' selbstreferentieller Operationen — im Sinne einer Verschränkung von Distinktionen — möglich zu sein. Dabei sind die Konzepte, die z.Z. in dieser Hinsicht angeboten werden, noch wenig erprobt, und es ist nicht zu sehen, welches dabei die größere integrative Fassung und logische Mächtigkeit erhalten wird. Eines kann man allerdings über diese unterschiedlichen Konzepte jetzt schon äußern: Sie geben alle verschiedene Aspekte dessen wieder, was man generell als »Selbstreferenz« bezeichnen kann. Sowohl die »Kybernetik der Kybernetik« (Heinz von Foerster u.a.), als auch die »Beobachtung der Beobachtung« (Niklas Luhmann u.a.), die »Logik der Unterscheidungen« (George Spencer Brown u.a.), das Konzept der »Autopoiesis« (Humberto R. Maturana, Francisco J. Varela u.a.), das Konzept des »Dialogismus« (Stein Braten u.a.) und das »Konversationskonzept« (Gordon Pask u.a.), um nur einige der bekanntesten Konzepte in dieser Hinsicht zu erwähnen, setzen sich in unterschiedlicher Art und Weise ins Verhältnis zum generellen Konzept der »Selbstreferenz«. Dies macht es daher erforderlich sich mit dem, was unter »Selbstreferenz« allgemein kursiert, näher zu befassend.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-663-10681-4_4

Full citation:

Jokisch, R. (1996). Selbstreferenz, in Logik der Distinktionen, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 225-258.

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