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217606

(1996) Heidelberger Jahrbücher, Dordrecht, Springer.

Karl Jaspers Konzeption vom "Kampf der Mächte"

Jürgen Habermas

pp. 25-36

Der Kampf der Glaubensmächte, von dem Max Weber in seiner berühmten Zeitdiagnose sprach, hat heute, im Konflikt der Kulturen, eine unmittelbar politische Gestalt angenommen. Diese Weltlage verleiht einem Thema überraschende Aktualität, dem in der Philosophie von Karl Jaspers große Bedeutung zukommt. Im Vorwort seines 1962 erschienen Alterswerks "Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung'schreibt Jaspers: "Wir suchen heute den Boden, auf dem Menschen aus allen Glaubensherkünften sich über die Welt hin sinnvoll begegnen könnten, bereit, ihre je eigene geschichtliche Überlieferung neu anzueignen, zu reinigen und zu verwandeln, aber nicht preiszugeben. Der gemeinsame Boden für die (Pluralität) des Glaubens wäre allein die Klarheit der Denkungsart, die Wahrhaftigkeit und ein gemeinsames Grundwissen. Erst diese (drei Elemente) ermöglichen jene grenzenlose Kommunikation, in der die Glaubensursprünge vermöge ihres Ernstes einander anziehen."1

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-642-80323-9_3

Full citation:

Habermas, J. (1996)., Karl Jaspers Konzeption vom "Kampf der Mächte", in H. Kiesel (Hrsg.), Heidelberger Jahrbücher, Dordrecht, Springer, pp. 25-36.

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