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215435

(1996) Kritische Kriminologie in der Diskussion, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Profitorientierte Institutionen strafrechtlicher Sozialkontrolle

Michael Lindenberg, Henning Schmidt-Semisch

pp. 295-309

Die Kriminologie versucht zu klären, was Kriminalität ist und wie sie entsteht. Und obwohl es eine Vielzahl von Antwortversuchen auf diese Frage gibt, formieren sich ihre Erkenntniswege grundsätzlich doch nur um zwei Sichtweisen: Erstens einen täterzugewandten Blick, der sich mit Fragen beschäftigt, die die Ursachen von Kriminalität und Verbrechen im Täter selbst und in seiner jeweiligen Umwelt suchen. Zweitens einen täterabgewandten Blick, der sich in kritischer Abgrenzung zum ersten Weg gegenläufig organisiert hat. In unserem Zusammenhang interessiert jener Teil dieser zweiten Richtung, der sich mit den kriminalitätsverarbeitenden Instanzen sozialer Kontrolle befaßt: die das Gewaltmonopol repräsentierenden staatlichen und semistaatlichen Institutionen. Nach der Anschauung der zweiten Sichtweise, der "kritischen Kriminologie", definieren und selektieren diese Institutionen die jeweiligen Fälle und sind somit die Träger eines herrschaftlich vermittelten Prozesses der Kriminalisierung.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-95639-2_9

Full citation:

Lindenberg, M. , Schmidt-Semisch, H. (1996)., Profitorientierte Institutionen strafrechtlicher Sozialkontrolle, in K. Bussmann & R. Kreissl (Hrsg.), Kritische Kriminologie in der Diskussion, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 295-309.

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