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215268

(2011) Kultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

René Girard

Ein anderes Verständnis von Gewalt

Konrad Thomas

pp. 425-438

Das Thema Gewalt wird allerorts diskutiert, von den Parlamenten bis in private Runden. Gewalt wird von Kriminologen, Psychologen und Soziologen untersucht. Zwei Fragen stehen im Mittelpunkt. Erstens: "Wo kommt sie her?"; zweitens: "Wie kann sie verhindert werden?" Aber die Frage, "Wessen Gewalt ist gemeint?", wird selten reflektiert. Es müsste doch auffallen, dass es sich um die Gewalt der Anderen handelt, die Gewalt der Hooligans, der Serben und Kosovaren, der Hutu und Tutsi, der Terroristen in aller Welt. Es sind doch vorwiegend andere Menschen unter anderen Verhältnissen, die Gewalt ausüben, die man dann mit den Attributen der Entrüstung belegt: "primitiv", "roh", 'sinnlos". Die Diskutierenden und Forschenden sind über solche Taten anscheinend erhaben. Aber ist nicht vielleicht die Gewalt der Anderen unser aller, der Menschen Gewalt? Auf diese Frage wird selten eingegangen. Im Rückblick auf die schlimmsten Formen der Gewalt, nach Auschwitz, formuliert Imre Kertész:

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-92056-6_35

Full citation:

Thomas, K. (2011)., René Girard: Ein anderes Verständnis von Gewalt, in S. Moebius & D. Quadflieg (Hrsg.), Kultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 425-438.

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