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215268

(2011) Kultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Michel Maffesoli

Die Wiederkehr der Stämme in der Postmoderne

Reiner Keller

pp. 251-262

Es ist eine ungewöhnliche und unwahrscheinliche Karriere: Michel Maffesoli wurde im November 1944 in dem kleinen südfranzösischen Dorf Graissessac geboren. Er ist Kind einer Einwandererfamilie, in der sich italienische und algerische Wurzeln mischen. Die Familie, das Dorf und damit auch das Milieu, in dem er aufwächst, sind durch den lokalen Kohlebergbau geprägt. Der Vater und die nahen Verwandten arbeiten als Minenarbeiter unter Tage. Zu den prägenden Erinnerungen an diese Zeit gehört das plötzliche Heulen der Sirenen, die einen Unfall, ein Unglück ankündigen, aber auch das Feiern und die Feste, in denen die Bergarbeiterfamilien die Härte der Tagesarbeit vergessen. Aus dieser lebensweltlichen Erfahrung des schicksalhaften Wechselspiels zwischen der Mühsal und Tragik des Arbeitslebens der ,einfachen Leute" und den wiederkehrenden rituellen Momenten des kleinen Glücks, des kollektiven Feierns, der damit verbundenen Euphorie und den Gemeinschaftsgefühlen speist sich sein späteres soziologisches Programm – es will sie zum Ausdruck bringen, ihnen einen würdigen Platz auf der soziologischen Agenda verschaffen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-92056-6_21

Full citation:

Keller, R. (2011)., Michel Maffesoli: Die Wiederkehr der Stämme in der Postmoderne, in S. Moebius & D. Quadflieg (Hrsg.), Kultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 251-262.

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