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215268

(2011) Kultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Stanley Cavell

Selbstverhältnis und Lebensform

Jörg Volbers

pp. 202-211

Wenn Stanley Cavell in Interviews oder Texten auf seinen akademischen Lebensweg zurückblickt, hebt er oft zwei autobiographische Umstände hervor. Zum einen absolvierte der 1926 geborene Sohn jüdischer Immigranten, der später Philosophieprofessor in Harvard werden sollte, seinen ersten universitären Abschluss (B.A.) noch als Musiker. Trotz des anschließenden Wechsels zur Philosophie blieb die in diesem Aufschub signalisierte Zögerlichkeit, sich ungebrochen mit der akademischen Philosophie zu identifizieren, weiterhin bestehen. In den frühen 1950er Jahren begann in den Vereinigten Staaten der Aufstieg der analytischen Philosophie zur beherrschenden Strömung in den Universitäten, und Cavell empfand, wie er später immer wieder betonte, deren Orientierung an epistemischen und logischen Fragen als eine unnötige Einengung, ja Verfehlung des philosophischen Denkens (vgl. Cavell 1988a; Cavell 1976: 74). Autoren wie Kierkegaard und Heidegger, für die Cavell sich interessierte, tauchten in den Lehrplänen nicht auf, und Probleme der Ethik oder Ästhetik wurden auf eine Weise verhandelt, die Cavell nur als steril empfinden konnte.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-92056-6_17

Full citation:

Volbers, J. (2011)., Stanley Cavell: Selbstverhältnis und Lebensform, in S. Moebius & D. Quadflieg (Hrsg.), Kultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 202-211.

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