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121363

(1932) Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt, Wien-New York, Springer.

Grundzüge einer Theorie des Fremdverstehens

Alfred Schütz

pp. 106-155

Nachdem wir im II. Abschnitt unserer Untersuchungen an Hand einer Analyse des Zeitbewußtseins die Konstituierung von Sinn im einsamen Seelenleben in großen Zügen, aber keineswegs erschöpfend behandelt haben, wenden wir uns jener spezifischen Sinngebung in der Sozialwelt zu, die allgemein mit dem Worte "Fremdverstehen" bezeichnet wird. Indem wir den Übergang von der Analyse des einsamen Ich zur Untersuchung der sozialen Welt vollziehen, verlassen wir1 die streng phänomenologische Betrachtungsweise, deren wir uns bei Analyse des Sinnphänomens im einsamen Seelenleben bedienten, und nehmen die Existenz der Sozialwelt in naiv natürlicher Weltanschauung so hin, wie wir es im täglichen Leben unter Menschen lebend, aber auch Sozialwissenschaft betreibend, zu tun gewohnt sind. Damit verzichten wir auf jedes Eingehen in die eigentliche transzendental-phänomenologische Fragestellung nach der Konstituierung des alter ego im Bewußtsein des einsamen Ich. Welche Aufgaben einer solchen Untersuchung erwachsen, welche grundwesentliche Bedeutung ihr zukommt, aber auch welche Schwierigkeiten ihr entgegenstehen, hat Husserl in seiner "Formalen und Transzendentalen Logik" aufgezeigt, ohne aber in die konkreten Probleme einzugehen.2

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-7091-3108-4_3

Full citation:

Schütz, A. (1932). Grundzüge einer Theorie des Fremdverstehens, in Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt, Wien-New York, Springer, pp. 106-155.

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