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201265

(2007) Phänomenologie und soziologische Theorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Abkehr von der transzendentalen Phänomenologie

Zur philosophischen Position des späten Schütz

Ilja Srubar

pp. 173-193

Ich schreibe die Überschrift nieder, und noch bevor ich den letzten Strich ziehe, tauchen am Horizont des durch sie appräsentierten thematischen Kerns, auf den sich die intentionalen Akte meines Bewusstseins aktuell richten, Zweifel auf: Es soll in diesem Aufsatz der Frage nachgegangen werden, welches die philosophische Position von Schütz gewesen sein mag, als er sich mehr und mehr von dem transzendental-phänomenologischen Ansatz Husserls abwandte. Gleich jedoch meldet sich besagter Zweifel: War die kritische Einstellung gegenüber transzendentaler Argumentation wirklich erst ein Produkt des späten Denkens von Schütz? Wissen wir nicht vielmehr, dass dies auch der Ausgangspunkt seines Denkens war, das sich in seiner "vorphänomenologischen" Periode eng an Bergson und dessen Antikantianismus anlehnte (vgl. Schütz 1981: S. 332 ff.)? Wäre es daher nicht möglich, dass Schütz sein Leben lang einen inneren Abstand zur transzendentalen Denkweise Husserls bewahrte? Müsste man daher nicht, so überraschend es klingen mag, eine Neuverortung der gesamten Position von Schütz vornehmen? Oder fand Schütz die Vorbehalte seiner Jugend durch die Reife seines gesamten Wissens bestätigt? Und weiter: Ließe sich bei der Verortung des Denkens von Schütz aus der Gesamtheit seines theoretischen Standpunkts — des philosophischen und des soziologischen — der philosophische Teil einfach extrapolieren?

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90734-5_8

Full citation:

Srubar, I. (2007). Abkehr von der transzendentalen Phänomenologie: Zur philosophischen Position des späten Schütz, in Phänomenologie und soziologische Theorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 173-193.

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