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201265

(2007) Phänomenologie und soziologische Theorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Die konstituierte und die produzierte Zeit

Zur Theorie der Typenbildung bei Alfred Schütz und ihren Grenzen

Ilja Srubar

pp. 115-149

Einer der gängigsten Vorbehalte gegenüber dem Schützschen methodologischen Ansatz gilt seinem auf Husserl und M. Weber zurückgehenden Ausgangspunkt: dem Ego, das einzig die soziale Welt sinnhaft konstituieren kann, so dass diese immer als ein subjektiver Sinnzusammenhang erscheint (vgl. etwa: Schütz 2004: S. 27; Schütz 1971: S. 39 f., 64 f., 72 f., 168 ff.; Schütz/Luckmann 1975: S. 33 ff.).26 Stellvertretend für die Kritik der sozialwissenschaftlich-methodologischen Brauchbarkeit dieses egologischen Ansatzes, der in dem Versuch seinen Anfang nahm, das Dickicht der Probleme um den Weber'schen Begriff des mit einer Handlung verbundenen 'subjektiv gemeinten Sinnes' mit Mitteln der Phänomenologie zu lichten (Schütz 2004, insb. Abschn I u. IV), sei hier der oft zitierte Einwand von Habermas angeführt: "Nun sind Phänomenologen stets von der Erfahrung ihrer eigenen individuellen Lebenswelt ausgegangen, um durch Abstraktion und Generalisierung zu den Leistungen der sinnstiftenden Subjektivität zu gelangen. Auf diesem Wege mag die Konstitution der Lebenswelt in ihrer abstrakten Allgemeinheit untersucht werden. Aber so stoßen wir nicht auf eine einzige geschichtlich konkrete Lebenswelt, es sei denn auf die der Phänomenologen selber. Wohl können wir phänomenologisch beschreiben, dass es generell nur Lebenswelten geben kann, die unveräußerlich individuell sind.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90734-5_6

Full citation:

Srubar, I. (2007). Die konstituierte und die produzierte Zeit: Zur Theorie der Typenbildung bei Alfred Schütz und ihren Grenzen, in Phänomenologie und soziologische Theorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 115-149.

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