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199621

(2008) Perspektiven erziehungswissenschaftlicher Biographieforschung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Nichtlernen im biographischen Kontext

Eine bislang verkannte erziehungswissenschaftliche Kategorie

Astrid Seltrecht

pp. 193-209

Für die wissenschaftliche Erforschung des Lernens über die Lebenszeit bietet sich die Untersuchung von Biographien an, denn Lernen im biographischen Kontext steht mit biographischer Erfahrungsaufschichtung in Verbindung (vgl. Kade/Nittel 1997). Jedoch ist ein Erfassen des Lernens über den gesamten Lebensablauf im Vollzug des Geschehens (z.B. durch teilnehmende Beobachtung oder Videoaufzeichnung) aus forschungspraktischen und forschungsökonomischen Gründen nicht realisierbar. Eine bewährte Methode, Lernen über die Lebenszeit zu erfassen und zu erforschen, bieten dagegen autobiographische Stegreiferzählungen, die mit dem autobiographisch-narrativen Interview hervorgebracht werden: "Erzählungen eigenerlebter Erfahrungen sind diejenigen vom soziologisch interessierenden faktischen Handeln und Erleiden abgehobenen sprachlichen Texte, die diesem am nächsten stehen und die Orientierungsstrukturen des faktischen Handelns und Erleidens auch unter der Perspektive der Erfahrungsrekapitulation in beträchtlichen Maβe rekonstruieren: d.h., insbesondere seine Zeit-, Orts- und Motivbezüge, seine elementaren und höherstufigen Orientierungskategorien, seine Aktivitäts- und Reaktionsbedingungen, seine Planungsstrategien, seine grundlegenden Standpunkt-bzw. Basispositionen und seine Planungs- und Realisierungskapazitäten." (Schütze 1987: 14)

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-91036-9_9

Full citation:

Seltrecht, A. (2008)., Nichtlernen im biographischen Kontext: Eine bislang verkannte erziehungswissenschaftliche Kategorie, in H. Von Felden (Hrsg.), Perspektiven erziehungswissenschaftlicher Biographieforschung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 193-209.

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