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199295

(2011) Soziale Differenzierung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Perspektiven der neueren Differenzierungstheorie

Thomas Schwinn

pp. 421-432

Die Differenzierungstheorie wurde traditionell sehr stark systemtheoretisch geprägt. Seit Mitte der 1980er Jahre sind zunehmend Versuche erkennbar, dieses Konzept einer handlungstheoretischen Bearbeitung zugänglich zu machen. Einmal ist hier der Impuls des US-amerikanischen Neofunktionalismus zu nennen, Parsons' Systemtheorie zu reformulieren, der aber keine nachhaltige Theorieentwicklung angestoßen hat. In Deutschland dagegen ist diese Diskussion virulent geblieben. Anders als in den USA hat sie sich hier in mehreren Theoriekontexten parallel entwickelt: einmal in den aus dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung hervorgegangenen Arbeiten zum sogenannten akteurzentrierten Institutionalismus, in der an Weber orientierten handlungstheoretisch verstehenden Soziologie und mittlerweile auch in pragmatistischen und Praxistheorien. Es ist ein Diskussionszusammenhang entstanden, der nach alternativen Zugängen sowie nach Kombinationsmöglichkeiten für das Thema soziale Differenzierung sucht. In dem vorliegenden Band sollte der Fokus vor allem auf diese Alternativen gesetzt werden, ohne freilich systemtheoretische Positionen auszublenden. Durch Querlesen der Beiträge des Bandes und weiterer neuerer Arbeiten zum Thema möchte ich einige Punkte hervorheben, die konzeptionelle Veränderungen, Erweiterungen und Engpässe sowie Neuzugänge zum Thema "Differenzierung" herausstellen. Zugleich verbindet der Autor damit Einschätzungen und Empfehlungen, in welche Richtung dieses traditionsreiche Ordnungskonzept weiterentwickelt werden müsste, um über gesteigerte und verfeinerte analytische Möglichkeiten seinen Masterstatus zu halten.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-93143-2_19

Full citation:

Schwinn, T. (2011)., Perspektiven der neueren Differenzierungstheorie, in T. Schwinn, C. Kroneberg & J. Greve (Hrsg.), Soziale Differenzierung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 421-432.

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