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199295

(2011) Soziale Differenzierung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Soziale Differenzierung und Demokratisierung

Zur Mikrofundierung einer modernisierungstheoretischen These

Clemens Kroneberg

pp. 305-329

Für die Modernisierungstheorie sind soziale Differenzierung und die Herausbildung demokratischer politischer Regime Bestandteile eines übergreifenden historischen Prozesses (Lipset 1981; Parsons 1967, 1972). Soziale Differenzierung als Prozess meint dabei die zunehmende Etablierung spezifischer Geltungskontexte für bestimmte Werte und Oberziele, in deren Folge sich unter anderem Religion, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft als relativ autonome Handlungsbereiche herausgebildet haben (Bachmann 2009; Lepsius 1997; Schwinn 2001). Für politisches Handeln bedeutet dies, dass eine ausschließliche Orientierung an der Gewinnung politischer Macht und der Durchsetzung kollektiv bindender Entscheidungen legitim wird, die Berücksichtigung ökonomischer, religiöser oder anderer Gesichtspunkte dagegen als Eigenwert inakzeptabel und politisch begründungsbedürftig erscheint. Ein derart autonomes politisches Handeln ist jedoch auch außerhalb demokratischer Regime prinzipiell möglich und wurde auch ideengeschichtlich zunächst in Bezug auf das Handeln monarchistischer Herrscher ausgearbeitet (Hobbes 1651; Machiavelli 2001 [1532]).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-93143-2_14

Full citation:

Kroneberg, C. (2011)., Soziale Differenzierung und Demokratisierung: Zur Mikrofundierung einer modernisierungstheoretischen These, in T. Schwinn, C. Kroneberg & J. Greve (Hrsg.), Soziale Differenzierung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 305-329.

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