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198928

Afferente Vorgänge

Konrad Lorenz

pp. 122-138

Abstrakt

Wie wir schon wissen, sind zwei grundverschiedene, physiologische Mechanismen an jener funktionellen Einheit des Verhaltens beteiligt, die Oskar Heinroth eine arteigene Triebhandlung nannte. Erstens der angeborene Auslösemechanismus (AAM), der dem Tier das "angeborene Erkennen"einer biologisch relevanten Umweltsituation vermittelt, und zweitens die phylogenetisch programmierte, erbkoordinierte Bewegung, die, durch den AAM in Gang gebracht, diese Situation mit "angeborenem Können"meistert. Wie schon in der historischen Einleitung erwähnt, fiel die grundsätzliche physiologische Verschiedenheit dieser beiden Funktionen wenig auf, solange man das ganze Verhaltensmuster für eine Kette von gleichartigen Vorgängen, nämlich von Reflexen hielt. Mit zunehmender Kenntnis der physiologischen Natur der erbkoordinierten Bewegungen trat die Notwendigkeit zutage, den Apparat, der ihre Auslösung, genauer gesagt ihre Enthemmung, bewirkt, als einen Mechanismus eigener Art zu betrachten.

Publication details

Published in:

Lorenz Konrad (1978) Vergleichende Verhaltensforschung: Grundlagen der Ethologie. Dordrecht, Springer.

Seiten: 122-138

DOI: 10.1007/978-3-7091-3097-1_7

Referenz:

Lorenz Konrad (1978) Afferente Vorgänge, In: Vergleichende Verhaltensforschung, Dordrecht, Springer, 122–138.