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196075

(2018) Handbuch Karl Popper, Dordrecht, Springer.

Karl Popper und der Positivismusstreit

Neue Ansichten einer alten Kontroverse

Hans-Joachim Dahms

pp. 1-20

Die Erregung, mit der in den 1960er-Jahren der von Theodor Adorno und anderen so genannte "Positivismusstreit" ausgetragen wurde, hat sich in den fast 50 Jahren, die vergangen sind, seit 1969 der Sammelband zur Debatte veröffentlicht wurde, weitgehend gelegt. Das macht es möglich, von der Parteinahme für die eine oder andere Seite Abstand zu nehmen und noch einmal präziser die Argumente von damals zu durchdenken. Es zeigt sich, dass in der Diskussion zwischen Karl Popper und Theodor Adorno in Tübingen 1961 die Gemeinsamkeiten die Divergenzen bei weitem überwogen (sowohl hinsichtlich der Einschätzung des Positivismus als auch der Wissenssoziologie und der Werturteilsfrage). Erst mit dem Eintritt on Jürgen Habermas und Hans Albert in die Debatte kam eine polemische Schärfe in die Diskussion, zum Teil durch die Etikettierung der Position Poppers als "Positivismus' durch Habermas und dann auch Adorno. Zusätzlich wird hier versucht, die Debatte der 1960er-Jahre dadurch zu historisieren, dass sie in einen weiteren Zeitrahmen eingebettet wird, der einerseits die weit in die 1920er- und 1930er-Jahre reichende Vorgeschichte des Streits sowie andererseits die Folgen der Auseinandersetzung seit den späten 1960er-Jahren einbezieht.Die Darstellung beruht auf früheren Arbeiten des Verfassers. Zusätzlich werden einige neue Archivfunde (wie z. B. ein Brief Adornos nach der Tübinger Tagung an Popper) präsentiert und inzwischen erschienene Autobiografien bzw. Biografien der Beteiligten des Positivismusstreits ausgewertet. Es bleibt zu hoffen, dass sich in Zukunft die bislang nicht zugänglichen Teile des Briefwechsels zwischen Adorno und Popper noch auffinden lassen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-16242-9_46-1

Full citation:

Dahms, H. (2018)., Karl Popper und der Positivismusstreit: Neue Ansichten einer alten Kontroverse, in G. Franco (Hrsg.), Handbuch Karl Popper, Dordrecht, Springer, pp. 1-20.

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