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186643

(1986) Nietzsche as affirmative thinker, Dordrecht, Springer.

Nietzsche und Heine

Kritik des Christlichen Gottesbegriffs

Eugen Biser

pp. 204-218

Wer fragt, ob Nietzsche eine ‚positive Doktrin" vertrat, kann eine fundierte Antwort nur von der richtigen Auffassung von Nietzsches Nihilismus-Prognose erwarten.Wenn Nihilismus, wie der Nachlaß versichert, "die zu Ende gedachte Logik unserer großen Werte und Ideale ist," und wenn diese ‚Logik" darin besteht, daß sich gerade die "obersten Werte" entwerten, ist die Antwort zuletzt an den Sinn seiner Kritik des Gottesbegriffs gebunden. Denn Nietzsche sieht das eigentliche Verhängnis im "Glauben an die Realität der höchsten moralischen Qualitäten als Gott," also darin, daß die höchsten Wertvorstellungen an den Gottesgedanken geknüpft waren, der seither als "kategorischer Imperator" über allem steht. Somit sind es die bisherigen Werte selbst, die in seinem Verfall "ihre letzte Folgerung ziehen." Umgekehrt wird erst von diesem Verfall her deutlich, was es mit dem von Nietzsche angekündigten Nihilismus auf sich hat. Doch wie ist das konkret zu verstehen?

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-009-4360-5_13

Full citation:

Biser, E. (1986)., Nietzsche und Heine: Kritik des Christlichen Gottesbegriffs, in Y. Yovel (Hrsg.), Nietzsche as affirmative thinker, Dordrecht, Springer, pp. 204-218.

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