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139552

Realität und Bewusstsein

Karl Schuhmann

pp. 43-75

Grundgegebenheit der Phänomenologie ist das Weltbewußtsein des Ich. Das Ich ist jenes Subjekt, welches zu seinem Objekt die Welt hat; und zwar dergestalt, daß es in der Weise des Bewußtseins bzw. der Bewußthabe sich zu ihr verhält. Die Phänomenologie nun ist insofern "Wissenschaft der Erfahrung des Bewußtseins" 1, als sie dessen fundamentale Erfahrung: "Ich bin mir einer Welt bewußt" (48) beim Wort nimmt. Die phänomenologische Reduktion besteht dabei darin, daß die Phänomenologie sich nicht darum bekümmert, was das Ich rein für sich genommen sei, und was die Welt. Beides bleibt dahingestellt. Denn die Phänomenologie hält sich streng an den ursprünglichen Erfahrungssatz. Das besagt, daß für sie das Subjekt "Ich" nur die Bedeutung hat, Träger des Weltbewußtseins zu sein. und umgekehrt ist Welt für sie nur das dem Ich Bewußte. Ich und Welt bestimmen sich in der Phänomenologie durch einander, d.h. durch ihre Korrelation. Deren Fundament aber, in dem beide verbunden sind, ist das Bewußtsein. In ihm sind Ich und Welt gegeben; in ihm kommen sie überein.

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-010-3037-3_4

Full citation:

Schuhmann, K. (1971). Realität und Bewusstsein, in Die Fundamentalbetrachtung der Phänomenologie, Dordrecht, Springer, pp. 43-75.

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