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139552

Die Epoche von der Generalthesis als Anfang der Phänomenologie

Karl Schuhmann

pp. 26-42

Als Kennzeichen der raumzeitlichen Welt hatten sich ergeben a) die Möglichkeit intersubjektiven Inseins in der Welt und b) das (leibliche) Insein des Ich, für das sie Realwelt ist, in ihr. "Das Faktum der Erfahrung von Fremdem (Nicht-Ich) liegt vor als Erfahrung von einer objektiven Welt und darunter von Anderen (Nicht-Ich in der Form: anderes Ich)"1. Grundlegend ist also die Erfahrung der Welt als realer, nicht das Mitsein mit Anderen. Das Insein des Ich in der Welt ist sonach jene Grundbedingung; welche das Gegebensein einer realen Welt (und in ihr unter anderem auch das anderer Iche) möglich macht. Das Bewußtsein nun, in dem die Welt als real daseiende bzw. das Ich sich selbst als vorhanden gegeben , ist das in der natürlichen Einstellung befindliche Bewußtsein. Sein Weltvorfinden und Weltbewußtsein bezeichnet Husserl als die "Generalthesis der natürlichen Einstellung" (53). Generalthesis, natürliche Einstellung und Bewußthabe einer realen Welt drücken demnach den selben Sachverhalt aus. Die Generalthesis ist in der phänomenologischen Ur-gegebenheit das Bewußtsein des Ich selber, sofern "vermöge" ihrer "die reale Umwelt beständig … als daseiende, Wirklichkeit' bewußt ist" (53). Die Generalthesis stellt das Sichöffnen des Ich für das Dasein der Welt dar, als welches das Ichleben sich selber gegeben ist.

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-010-3037-3_3

Full citation:

Schuhmann, K. (1971). Die Epoche von der Generalthesis als Anfang der Phänomenologie, in Die Fundamentalbetrachtung der Phänomenologie, Dordrecht, Springer, pp. 26-42.

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