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139872

(1978) Jenseits von Sein und Zeit, Dordrecht, Springer.

Vernunft und Sittliche Verantwortung

Stephan Strasser

pp. 102-117

Die abendländische Philosophie hat seit jeher das Bestehen eines Zusammenhanges zwischen Vernunft und sittlicher Verantwortung angenommen. Sie war aber zumeist davon überzeugt, daß dieser Zusammenhang auf dem Gebiete der Erkenntnis gesucht werden müsse. Aus der vernünftigen Einsicht in das, was ist, sollte sich das sittliche Gebot ableiten lassen, das vorschreibt, was sein soll. Die theoretische Erkenntnis, so könnte man vereinfachend sagen, war der traditionellen Vorstellung zufolge berufen, das sittliche Fühlen auszulösen und das sittliche Handeln in die rechten Bahnen zu leiten. Die Originalität von Levinas besteht nun darin, daß er diese scheinbar so plausible Auffassung umkehrt. Ihm zufolge gründet die erkennende Vernunft in der sittlichen Verantwortung. Im folgenden Kapitel unternimmt Levinas einen Versuch, seine Sichtweise zu motivieren.

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-009-9721-9_4

Full citation:

Strasser, S. (1978). Vernunft und Sittliche Verantwortung, in Jenseits von Sein und Zeit, Dordrecht, Springer, pp. 102-117.

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