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122574

(2000) Subjekt, System, Diskurs, Dordrecht, Springer.

Sozialtheorie im Abstoss von der Subjektphilosophie

Hans Bernhard Schmid

pp. 1-15

In der Vielfalt grundverschiedener sozialtheoretischer Ansätze ist der Abschied von der Subjektphilosophie ein so allgemeiner Programmpunkt, daß man darin schon ein einigendes Moment der Sozialtheorie der Gegenwart hat vermuten können. Ob nämlich Sozialtheorie systemtheoretisch, transzendental—sprachpragmatisch, radikal—konstruktivistisch, marxistischstrukturalistisch, poststrukturalistisch—diskursanalytisch oder historisch—genetisch betrieben wird: immer wird in der Selbstdarstellung dieser Theorien auch die Differenz zur Subjektphilosophie markiert. Sogar in der Phänomenologischen Soziologie wird die Subjektphilosophie zuweilen in diese Gegnerrolle gerückt. Gerade wo das Erbe der transzendentalen Phänomenologie Edmund Husserls in der Sozialtheorie angetreten wird, gilt es offenbar, sich von der transzendentalphänomenologischen Egologie (und dem subj ektphilosophischen Denken überhaupt) mit besonderer Vehemenz zu distanzieren.1 (Aber weit über diesen Theoriekontext hinaus werden die sozialtheoretischen Verabschiedungserklärungen an Husserl adressiert. Denn Husserls Werk, zumindest jenes der mittleren und späteren Schaffensphase — eben die transzendentale Phänomenologie — kann wohl in mancherlei Hinsicht als verspätete Vollendungsform subjektphilosophischen Denkens gelten.)2

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-015-9357-1_1

Full citation:

Schmid, H.B. (2000). Sozialtheorie im Abstoss von der Subjektphilosophie, in Subjekt, System, Diskurs, Dordrecht, Springer, pp. 1-15.

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