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220269

(1998) Bild — Bildwahrnehmung — Bildverarbeitung, Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag.

Welche Anforderungen muß eine funktionalistische Theorie mentaler Bilder erfüllen?

Ralph Schumacher

pp. 197-208

Die Fähigkeit, sich etwas bildlich vorzustellen, wird von uns als etwas Selbstverständliches in Anspruch genommen. Wenn zum Beispiel jemand nach der Anzahl der Fenster gefragt wird, die sich an der Frontseite seines Wohnhauses befinden, dann kann die betreffende Person diese Frage beantworten, indem sie sich die Frontseite bildlich vorstellt und die Anzahl der Fenster durch Abzählen vom Vorstellungsbild ermittelt. Die Redeweise, daß jemand ein Vorstellungsbild von etwas hat, ist unkontrovers, solange sie ontologisch uninterpretiert bleibt und nicht mehr bedeutet, als daß sich eine Person eine Sache bildlich vorstellt. Kontroversen über die Möglichkeit und die Natur mentaler Bilder setzen erst an dem Punkt ein, an dem die Rede von Vorstellungsbildern wörtlich genommen und so verstanden wird, daß im Geist der vorstellenden Person bildhafte Repräsentationen existieren.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-92417-9_19

Full citation:

Schumacher, R. (1998)., Welche Anforderungen muß eine funktionalistische Theorie mentaler Bilder erfüllen?, in K. Sachs-Hombach & K. Rehkämper (Hrsg.), Bild — Bildwahrnehmung — Bildverarbeitung, Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag, pp. 197-208.

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