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215932

(2008) Von Kriegsverächtern und Kriegsverfechtern, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Einleitung

Annika Rechmann

pp. 1-4

"Facts are sacred but first they must be verified"1 — Fakten sind heilig, aber zuerst müssen sie verifiziert werden. Was der Autor Herbert Altschull, der sich mit der Ideengeschichte des amerikanischen Journalismus befasst, postuliert, entspricht dem Grundprinzip journalistischer Ethik über Landesgrenzen hinweg. Dort, wo Pressefreiheit in rechtsstaatlichen Verfassungen verankert ist, verlangt die Sorgfaltspflicht von jedem Journalisten die Überprüfung recherchierter Fakten, die Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven, Meinungen und Sichtweisen zu einem Tatbestand. Die freie Meinungsäußerung garantiert einen Pluralismus von Positionen, der sich in einer vielschichtigen Medienlandschaft widerspiegeln sollte. Im Idealfall ergänzen und stützen sich die Prinzipien der Meinungs- und Pressefreiheit einerseits und der Sorgfaltspflicht andererseits. Sie dienen als Meinungsforum und als Kontrollinstanz der Regierung und leisten so einen konstruktiven Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs. Ausgehend von diesem Grundverständnis der Funktion des Journalismus in der freiheitlichen Gesellschaft ließe sich schließen, dass das gleiche kontroverse Thema in zwei demokratischen Gesellschaften ein ähnlich vielschichtiges Bild in der medialen Berichterstattung des jeweiligen Staates ergibt. Was über Staatsgrenzen hinweg die Öffentlichkeit bewegt, müsste bedingt durch internationale Brisanz die Meinungsvielfalt sogar noch vergrößern.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-8350-5520-9_1

Full citation:

Rechmann, A. (2008). Einleitung, in Von Kriegsverächtern und Kriegsverfechtern, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 1-4.

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