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201265

(2007) Phänomenologie und soziologische Theorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Ist die Lebenswelt ein harmloser Ort?

Zur Genese und Bedeutung des Lebensweltbegriffs

Ilja Srubar

pp. 13-33

Der Topos der Lebenswelt entwickelt sich philosophisch aus dem Problem der selbstverständlichen Selbstgegebenheit der Welt, wie sie dem Menschen in seiner natürlichen Einstellung begegnet. Das Thema der Selbstgegebenheit taucht auf im Kontext der antimetaphysischen Wende der philosophischen Orientierung des 19. Jahrhunderts, die — eingeleitet durch die Hegel-Kritik und durch Nietzsche — die unmittelbare, vorwissenschaftliche und vorphilosophische Gegebenheit der Welt bzw. die unmittelbare Lebenswirklichkeit zum Objekt der philosophischen Untersuchung macht. Diese Tendenz zum "radikalen Empirismus", wie z. B. William James seine "Principles of Psychology" (James 1950) nannte, kommt sowohl in Bergsons "unmittelbaren Gegebenheiten des Bewußtseins' (Bergson 1911) zum Ausdruck, als auch in der hermeneutischen Lebensweltphilosophie Diltheys, aber auch in der Ablehnung der "Verdoppelung" der Welt in eine subjektive und eine objektive in den positivistischen Konzeptionen von Mach und Avenarius, sowie noch etwa in der Wissenschaftslehre des logischen Positivismus von Schlick.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90734-5_1

Full citation:

Srubar, I. (2007). Ist die Lebenswelt ein harmloser Ort?: Zur Genese und Bedeutung des Lebensweltbegriffs, in Phänomenologie und soziologische Theorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 13-33.

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