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Kants "Ich-Denke" und Nietzsches "Wille Zur Macht"

Karl-Heinz Dickopp

pp. 255-261

Die Themenstellung: Kants "Ich-denke" und Nietzsches "Wille zur Macht" impliziert eine These: Nietzsches Begriff des "Willen zur Macht" kann in einem Problemzusammenhang mit der Spontaneität des Denkens bei Kant interpretiert werden.1 Für diese These ist zunächst (I) ent- scheidend, ob und inwieweit sich ein solcher Zusammenhang aus den Texten Nietzsches nachweisen läßt. Das Problem dieser These verweist dann (II) auf die Frage, ob Nietzsche seine Aussagen zum "Ich-denke" unmittelbar auf Kant bezieht oder nicht. Der Sinn der These (III) ist jedoch davon weitgehend unabhängig. Dieser Sinn liegt darin, von Kants "Ich-denke" aus den "Willen zur Macht" als ontologisches Prinzip zu interpretieren. Eine solche Auslegung des "Willen zur Macht" könnte deshalb angebracht sein, weil die Nietzsche-forschung bis heute aufgrund der noch undurchsichtigen Quellenlage im Unklaren ist, was der "Wille zur Macht" ist. Wie der "Wille zur Macht" in der Philosophie interpretiert worden ist und wird, darauf soil hier nicht naher eingegangen werden. Be- merkt sei nur, daβ nach den vielen Entwurfskizzen zu urteilen Nietzsche einem Werk mit dem Titel "Wille zur Macht" seine eigentliche Philosophie gesehen hat, daβ er selbst aber nicht mehr dazu gekommen ist, ein solches Buch herauszugeben.

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-010-3099-1_19

Full citation:

Dickopp, K. (1972)., Kants "Ich-Denke" und Nietzsches "Wille Zur Macht", in L. White Beck (Hrsg.), Proceedings of the Third international Kant congress, Dordrecht, Springer, pp. 255-261.

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